Kickplan Campus

Wissen rund um den Kinderfußball

Das neue Fußballtraining für Kinder - die Spiel-Revolution

Nicht nur die Wettspielformen verändern sich, auch das Training mit Kindern soll neue Maßstäbe setzen und sich stärker an der Welt der Kinder orientieren. Kleine Spielformen rücken in das Zentrum und der Trainer wird zum Architekten des Trainings. Wir stellen euch die beiden wichtigsten Trainingsprinzipien vor.

Trainingsprinzip 1 - Lasst die Kinder spielen!
Techniken durch viele Wiederholungen in eintönig-langweiligen Übungen einschleifen? Nein, das war gestern oder vorgestern. Im Training mit Kindern rücken kleine Spielformen in das Zentrum des Trainings und füllen den Großteil der Trainingszeit. Spielen macht den Kindern am meisten Spaß und hat deshalb den größten Lerneffekt. In Spielformen können alle Bewegungsabläufe und Techniken des Fußballs trainiert werden. Spielformen sind vielseitig - Anzahl der Tore, Torgrößen, Torstellungen, Feldformen, Feldgrößen oder Art des Spielballs können ständig verändert werden. Deshalb lautet der Grundsatz: viel spielen, nur wenig üben lassen! Wenn Übungen gemacht werden, müssen sie spielorientiert und mit kleinen Wettbewerben verbunden sein, einen spielerischen Charakter haben und vor allem den Kindern Spaß machen (Gaudi-Übung!). Was Kindern keinen Spaß macht, hat im Fußballtraining nichts verloren und ist verschenkte Trainingszeit. Merkt euch bitte: Lasst die Kinder spielen!
Unser Trainingskonzept mit dem Bausteinsystem findet ihr auf der nächsten Seite. Außerdem wird das Training mit dem 2-Felder-Prinzip auf einer weiteren Seite erklärt.
Trainingsprinzip 2 - Lasst die Kinder selbst Lösungen finden!
Du willst deinen Kickern ständig Anweisungen geben und sie wie bei einem Videospiel mit dem Controller über den Platz steuern? Sorry, dann bist du im Kinderfußball falsch! Wir brauchen nämlich ein neues Trainerverständnis. Trainer:innen sind die Architekten der Spielumgebung. Sie bauen die Spielfelder mit Toren, Hindernissen und verschiedenen Bällen und stellen den Kindern immer neue Spielaufgaben, die von den Kindern selbstständig gelöst werden. Das ist genau wie im Fußballspiel. Die Kinder sollen lernen, eigenständig Entscheidungen zu treffen, wann sie dribbeln und fintieren, wann sie abspielen und wann sie auf das Tor abschließen. Je früher sie es lernen, desto besser. Dabei hilft ihnen kein "Joystick-Trainer", der sie wie eine Marionette steuert, dabei hilft ihnen Entscheidungsfreiheit, die ihnen von Trainer:innen eingeräumt wird. Gute Trainer:innen helfen den Kindern durch viel freie Spielzeit in immer neu gestalteten Spielfeldern, durch spannende Aufgaben, durch Provokationsregeln, viel Lob und vereinzelte Tipps, wenn keine Lösungen gefunden werden. Wir Trainer:innen entwickeln keine Kinder, die Kinder entwickeln sich mit unserer Hilfe selbst. Wenn uns das gelingt, werden Kinder in den vielen Spielsituationen des Fußballs viele gute Entscheidungen treffen und dabei viel Spaß haben. Merkt euch bitte: Lasst die Kinder selbst Lösungen finden!   
Für mehr Spielzeit im Training (60 Minuten Spielen, 30 Minuten Üben) spricht sich auch die Trainingsphilosophie Deutschland von Hannes Wolf & dem DFB-Kompetenzteam aus.  Ihr findet die Grundsätze der Trainingsphilosophie Deutschland auf der Website der DFB-Akademie.

Teil 1 der Trainingsphilosophie wird in diesem Video erklärt:
 Teil 2 der Trainingsphilosophie Deutschland  seht ihr hier im Video
Initial veröffentlicht: 21.02.2022 | Zuletzt aktualisiert: 21.02.2022

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