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Den Abschluss eines Festivals gestalten

Zu Beginn eines Fußballfestivals begrüßen wir die Gastmannschaften und Trainer auf unserer Sportanlage. Doch wie verabschieden wir sie? Rudi Scharlach vom FC Thaining stellt uns verschiedene Abschiedsrituale für unsere Gäste vor, mit denen wir aus unserem Festival eine runde Sache machen.

Freundliche Verabschiedung - wie vor der eigenen Haustür
Nach einem Besuch ist es selbstverständlich, dass man sich von seinen Gästen verabschiedet – meist begleitet man sie zur Tür. Man drückt sich vielleicht noch kurz und sagt z. B.: „Schön, dass du da warst.“ Oder: „Das sollten wir bald mal wieder machen.“ Manche winken den Gästen sogar noch hinterher.
 
Und wie ist das bei der Verabschiedung von Gästen beim Kinderfestival? Werden Medaillen überreicht, ist eine Verabschiedung zwangsläufig, doch die meisten Festivals werden ohne Belohnungen gespielt. Schließlich ist der Festivalspieltag inzwischen das Äquivalent für den regulären Spieltag. 

Ich finde es jedoch sehr wichtig, jedes Festival mit einem gemeinsamen Abschlussritual zu beenden. Das hilft den Kindern, einen klaren und schönen Abschluss zu finden und auch die manchmal unangenehmen Erfahrungen besser zu verarbeiten. Einige Mannschaften haben bereits eigene Abschlussrituale, doch ein gemeinsames Ritual für 50 bis 200 teilnehmende Kinder, Betreuer und Zuschauer rundet das ganze Event für jeden ab. Es ist eine der neuen Aufgaben des Veranstalters eines Kinderfestivals. Und weil die für viele Menschen ungewohnt große Bühne mit Unsicherheit verbunden ist, gibt es ein Standardritual für das Verabschieden. 
Standardritual
Man stellt drei Fragen:
  • Wer hat ein Tor geschossen?
  • Wer hat ein Tor verhindert?
  • Wer hat alles ein Spiel gewonnen?

Die Fragen können noch erweitert oder verändert werden:
  • Wer hatte heute Spaß?
  • Wer will wiederkommen?
  • Wer hat heute im Tor gespielt und viele Schüsse gehalten?
Weitere Abschlussrituale
Es lohnt sich durchaus, einmal andere Rituale auszuprobieren. Zum Beispiel können die Kinder sich an den Schultern haltend im Kreis aufstellen. Der Veranstalter kniet sich hin und spricht auf Augenhöhe mit den Kindern. 

Vier Varianten zur Einbindung aller Kinder habe ich schon ausprobiert: 

1. Die Daumenprobe
Man fragt die Kinder, wie es ihnen gefallen hat. Sie können mit Daumen nach oben, unten oder zur Seite antworten. So bekommt man ein gutes Feedback zur Qualität des Festivals. Bei negativem Feedback kann man genauer nachfragen und sich Gedanken über mögliche Verbesserungen machen.

2.  Lautstarker Aufruf
Mir gefallen auch lautstarke Verabschiedungen, etwa wenn ich jeden Verein aufrufe: ‚FC Issing – seid ihr da?‘ Die Kinder antworten dabei immer begeistert.

3. Jubelrituale
Wie die Profis mit den Fans feiern, so können es auch die Kinder mit den Eltern. Von der Laola-Welle über das bekannte dreifache "Hiphip – Hurra" bis zum wilden Durcheinander-Hüpfen mit "Humpta-Humpta-Tätarä" ist vieles möglich, um einen gemeinsamen Abschlussjubel zu initiieren.

4. Abschluss bei den Kleinsten
Für Bambini gibt es eine gute Teamgeist-Variante: Alle Kinder klopfen gleichzeitig erst dem rechten und dann dem linken Nachbarn auf die Schulter und sagen: „Gut gespielt heute.“ Auf diese Weise Leistung loben sie s ch gegenseitig für ihre Leistung beim Festival.
Die Bedeutung der Verabschiedung
Abschlussrituale runden ein gelungenes Fußballfestival ab. Es gibt viele Varianten und es lohnt sich, ab und zu etwas Neues auszuprobieren. Anschließend kann man die Kinder, Eltern und Betreuer bitten, beim Abbau der Spielfelder und Tore und beim Einsammeln der Bälle zu helfen. Denn auch das gemeinsame Aufräumen kann Teil eines gelungenen Festivalabschlusses sein. 
Initial veröffentlicht: 25.05.2025 | Zuletzt aktualisiert: 25.05.2025

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