Kickplan-Blog

In unserem Blog berichten ausgewählte Experten über aktuelle Entwicklungen im modernen Kinderfußball und unserer Plattform.

Susanne Amar / Donnerstag, 22. Juli 2021, 00:00 Uhr
Das Beziehungsdreieck der Kommunikation im Vereinssport

Wenn wir die Kinder als Faktor herausnehmen, bleiben drei Parteien, die sich um den Rahmen kümmern: der Verein, die Trainer:innen und Eltern. Anhand eines einfachen Beispiels lassen sich bereits Fallstricke erkennen aber auch lösen.


Über den Autor
Susanne Amar
...ist Kommunikationscoach für Fußball-Eltern, Trainer:innen und Vereine. Sie ist selbst durch die Nachwuchskarriere ihres Sohnes erst in Kontakt mit dem Fußball gekommen und hat ihre prägenden Erfahrungen mit Schulstress, Nachwuchsleistungszentrum und Kommunikationskultur im Buch "Ins Netz gegangen" niedergeschrieben. 
Seit dieser Erfahrung arbeitet sie selbst mit Vereinen und Trainer:innen zusammen, um die unterschiedlichen Perspektiven in Harmonie zu bringen.

Das Spannungs- oder auch Beziehungsdreieck


Das Spannungsdreieck zeichnet sich zwischen drei Parteien ab: 
  1. dem Verein
  2. den Trainer:innen
  3. den Eltern
Diese drei Gruppen stehen in direkter Beziehung zueinander. Einerseits informiert der Verein die Eltern über das Programm, die Vereinsziele, Angebote und Erfolge. Andererseits bildet er Trainer:innen aus, sorgt für den Rahmen und gibt die Vereinsphilosophie weiter. 
Trainer:innen sind einer ganz eigenen Dynamik ausgesetzt. Sie dienen als erste:r Ansprechpartner:in für Eltern in allen Belangen, leider oftmals auch als Puffer zwischen Vereinen und Eltern. Ebenso gestalten sie maßgeblich das Vereinsleben und können direkt auf Ziele und Philosophie einwirken. 
Als letzte Kommunikationspartner sind die Eltern, sowohl im Breiten-, als auch im Nachwuchsleistungssport, großen Herausforderungen ausgesetzt. Herausforderungen, die oft nicht von Anfang an klar sind, oder deutlich genug kommuniziert werden.

Was lässt sich daran ändern?

Kommunikative Herausforderungen


Wichtig ist es, das Spannungsverhältnis zwischen den einzelnen Parteien zu identifizieren. Sich klarzumachen, wer welche Informationen braucht und was genau das Wichtige daran ist. Ein kleines 
Beispiel aus der Praxis:
Eltern ist oft nicht klar was eine Anmeldung im Sportverein alles mit sich bringt. Fahrdienst, Spiele am Wochenende, Trikots waschen, Kuchen backen, aushelfen, Training, Betreuung, etc. Vieles ist nicht direkt absehbar und führt zu Frust. Eine einfache Unterseite auf der Homepage mit den wichtigsten Fragen kann hier schon Abhilfe schaffen. Auch speziellere Sachverhalte, zum Beispiel warum es wichtig ist, dass man bei einem Spiel eine gewisse Zeit vorher da sein muss, sind für Trainer:innen vielleicht ganz logisch, aber nicht unbedingt für Außenstehende. Wenn allerdings erklärt wird, dass die Schuhe der Kids gebunden werden müssen, dass sie ein paar Minuten brauchen, um die Blödeleien beiseitezuschieben und sich auf das Spiel zu konzentrieren, wird es auch für Nichtsportler nachvollziehbar.

Trainer:innen und Verein können gemeinsam daran arbeiten die Kommunikation mit den Eltern besser zu gestalten, denn das hat für beide Seiten Vorteile. Eltern möchten sich mehr einbringen und fühlen sich besser integriert, Vereine haben weniger Stress, können sich auf ihre wichtige Arbeit konzentrieren und auf Unterstützung bauen.